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TFW


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Invited Competition

Vicarage of Taufers Renovation
and new Parish Museum Building

Taufers im Pustertal

Arch. Roland Baldi, Bozen
monovolume, Bozen

Arch. Harald Kofler

Pfarrei zu Taufers

2014
Arch. Simon Constantini · USI-AAM · Großer Graben 15 · 39042 Brixen · s@constantini.cc · +39.339.8279772
pfarrmuseum

der kornkasten soll entfeuchtet und saniert werden, bleibt jedoch überdies unberührt erhalten und soll fortan der unterbringung temporärer ausstellungen dienen. eine behindertengerechte erschließung und die physische verbindung mit dem museumsneubau erscheinen im vergleich zum nutzen als unverhältnismäßig große eingriffe.
im respekt um die proportionen der vorhandenen städtebaulichen struktur werden ausstellungsraum und schaulager größtenteils unterirdisch positioniert. nur ein verhältnismäßig kleines eingangsgebäude macht — als zeichen, das auch für vorbeifahrende gut sichtbar ist — auf die neue öffentliche funktion aufmerksam. seine proportionen wurden dem kornkasten nachempfunden, in der materialität unterscheidet es sich jedoch klar davon: messingfarbene fassadenplatten, die wand- und dachflächen gleichermaßen umhüllen, schaffen ein abstraktes erscheinungsbild und stellen einen bezug zur religiösen kunst her.
die positionierung des eingangsgebäudes ordnet den außenraum neu, indem es — durch leichte versetzung zum kornkasten — eine neue achse definiert, die den kornkasten, den östlichen zugang zum garten und den museumszugang verbindet. dies schafft gleichzeitig eine sanfte abgrenzung zum neu bepflanzten nutzgarten, während im norden eine zugangsachse vom gehweg bzw. vom parkplatz her entsteht. der geschützte raum zwischen neubau und kornkasten eignet sich aufgrund seiner proportionen zur nutzung als skulpturengarten.
die durchwegungen in nord-süd- und in ost-west-richtung treffen sich am eingangsgebäude, dessen ostseite im erdgeschoss verglast ist und durch hochklappen der entsprechenden fassadenteile geöffnet werden kann. dort befinden sich ein ticketschalter, der über einen überblick auf den gesamten außenraum verfügt, sowie die vertikale erschließung (treppen und aufzug) zu den ausstellungsflächen.
der unterirdische ausstellungsraum, der unmittelbar an das lager angrenzt, sowie das schaulager bilden einen durchgehenden raum. dies bietet bei der einrichtung von ausstellungen ein hohes maß an flexibilität. durch einen schweren vorhang kann bei bedarf eine physische abtrennung bewirkt werden. unregelmäßige oberlichten, die wie steine in den skulpturengarten gelegt sind, ermöglichen eine natürliche beleuchtung und stellen einen bezug zum außenraum her.
widum

das pfarrhaus soll behutsam adaptiert und ausgebaut werden. um den aufwand gering zu halten und den charakter des bauwerks zu bewahren, werden wände nur versetzt, wo dies unbedingt erforderlich erscheint.
die interne erschließung wird um einen aufzug in treppennähe erweitert, wo auch die sanitäranlagen der geschosse platz finden.
im untergeschoss, unabhängig vom restlichen betrieb des hauses erreichbar, befinden sich die räume der pfadfinder sowie der vorbereitungsraum. der schöne tiefkeller bleibt erhalten.
die öffentlichen räume mit direktem kirchlichem bezug (sekretariat, sitzungsraum und bibliothek) sind im südlichen bereich des erdgeschosses und somit direkt am haupteingang vorgesehen. die bisherige speisekammer wird zum pfarrarchiv umgebaut, während die ministranten von hier aus über den nordausgang bequem die kirche erreichen.
im obergeschoss wurden, ebenfalls durch eine türe vom treppenhaus abtrennbar, die privateren bereiche des priesterlichen lebens zusammengefasst: während im osten, der kirche zugewandt, die wohnung und der arbeitsraum des pfarrers erhalten bleiben, befinden sich auf der gegenüberliegenden gangseite der essraum und die küche. die beiden kleinwohnungen für priester im ruhestand befinden sich im dachgeschoss direkt an der vertikalen erschließung. im südlichen bereich wurden als öffentliche funktionen der mehrzwecksaal und der gebetsraum angeordnet. um dem dachgeschoss eine bessere wohn- und raumqualität zu verleihen, ist die errichtung von gauben geplant. die schönen fassaden und proportionen des gebäudes sollen erhalten bleiben, deshalb wird zum zweck der energetischen sanierung eine diffusionsoffene innendämmung zur anwendung kommen. hinter die täfelungen wird ein feuchteregulierendes holz-lehm-gemisch geblasen, während das dach mit einer holzfaser-zwischensparrendämmung versehen wird. außerdem werden dem historischen original entsprechende neue isolierfenster eingebaut.