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Bauern[h]auszeichnung
Wangen am Ritten
Arch. Stefano Peluso, Brixen
Ing. Diego Consalvo
Ing. Alessandra Godi
Südtiroler Bauernbund
Architekturstiftung Südtirol
2014
Arch. Simon Constantini · USI-AAM · Großer Graben 15 · 39042 Brixen · s@constantini.cc · +39.339.8279772
die historische bausubstanz des rackerterhofes erhält ihre besondere qualität im zusammenspiel mit der einmaligen lage als vorposten zwischen berg und tal. bei der umsetzung der entwurfsaufgabe wurde besonderes augenmerk darauf gelegt, diese stärke zu berücksichtigen und aufzuwerten, um die enge verschränkung des hauses mit der landschaft hervorzuheben. in sämtlichen geschossen wurde durch das zusammenspiel von bestehenden und gezielt eingesetzten neuen öffnungen eine ständige beziehung zur umgebung hergestellt. gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass möglichst behutsam in den bestand eingegriffen wird, um den gesamtcharakter des hauses zu erhalten.
das erdgeschoss soll dem betreuten wohnen von senioren dienen. die alte stube wird beibehalten, ebenso der zentrale gang, der das haus kennzeichnet. am ende dieser achse soll ein großzügiges fenster mit sitzgelegenheit den blick in richtung tal öffnen und mehr licht ins innere dringen lassen. die schlafzimmer als rückzugsorte der gäste sind einschließlich der nasszellen beidseitig der stube angeordnet. da sich die wärmedämmung in diesem geschoss innenliegend befindet, ist geplant, wände und decken mit einer holzverschalung zu versehen, die auch die möbel in sich aufnimmt. somit entsteht eine zweite, nach innen versetzte hülle, die durch ihre materialität wärme und behaglichkeit ausstrahlt.
der nördlich angeordnete bereich (mit arbeits- bzw. waschraum, küche, wc und kellertreppe) lässt sich im bedarfsfall durch eine schiebetüre abtrennen, um arbeiten zu können, ohne den wohnbereich zu stören. die küche erhält neben einem speiseaufzug in den keller auch einen direkten zugang ins freie, um den außenbereich bedienen zu können, rasch zum nahegelegenen backofen zu gelangen und eine unabhängige erschließung zum »haupthaus« herstellen zu können.
um den sockelhaften, massiven charakter des kellergeschosses zu erhalten, wird den größeren öffnungen eine gelochte vormauerung vorgelagert. hier befindet sich im westen die sauna, deren wirkung durch die wandstärke verbessert wird. sie hat über den gang einen zugang nach außen und zu einem bad.
östlich sind ein weinkeller und der feierraum mit einem nach außen öffenbaren, etwas tiefer gelegenen essraum angeordnet. von hier gelangt man auf die großzügige südliche terrasse mit solarium und whirlpool. im nordosten befindet sich die backstube mit außenliegendem backofen.
die beiden oberen geschosse werden zu einem zeitgemäßen urlaubsquartier mit drei schlafzimmern umgebaut, dessen luxuriösität vor allem durch die räumliche großzügigkeit, die atemberaubenden ausblicke und die historische bausubstanz entsteht. auch hier wird der charakteristische, zentrale gang beibehalten, aber nach süden — zum balkon hin — zu einer großzügigen loggia aufgelöst. deren glasfassade kann im sommer gänzlich geöffnet werden, womit die grenze zwischen innen- und außenraum entschwindet. nach westen und osten werden zwei stichgänge als sogenannte boudoirs, offene aufenthaltsräume mit besonderer aussicht, geöffnet. sie verstärken das fließende raumgefühl und führen zu den schlafzimmern.
im dachgeschoss wird nur ein zentral angeordneter bereich beibehalten und zu einem behaglichen wohnzimmer mit kamin umgenutzt. über einen privaten, innenliegenden patio wird hier das haus auch nach oben geöffnet und zusätzliches licht nach innen geholt. seitliche öffnungen schaffen außerdem blickachsen zu den boudoirs.
die ferienwohnung wird fortan nur noch über die außenliegende treppe erschlossen, die einen getrennten zugang sowie einen abstieg zur vorgelagerten zerrasse mit whirlpool und jacuzzi gestattet.